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Schwennenz


Einwohner in Schwennenz:
Quelle:
https://treemagic.org/rademacher/www.verwaltungsgeschichte.de/randow.html

401 (1925)
361 (1933)
358 (1939)

 
Berta Alwine Auguste Busch 24.12.1883 in Schwennenz Kreis Randow - 18.11.1911 in Stettin Pommern - Näherin - protestantisch
wohnten nicht in Schwennenz: ihr Ehemann Ferdinand August Karl Fritz (18.2.1883 - 15.11.1947 )Schuhmacher, protestantisch und die gemeinsame Tochter: Edith Auguste Maria Fritz

Der 2. Weltkrieg Ramins Umgebung:

Schwennenz:
1943 zog Familie Korth in die Dorfmitte, in ein Haus neben Retzlaffs und Sünrams. Ein großer Sumpf befand sich hinter diesen Häusern in der Dorfmitte. Blutegel gab es jede Menge in diesem Sumpf. Vater Korth war an der Kriegsfront. Als sich 1943 die anglo-amerikanischen Bombenangriffe auf Stettin und Pölitz verstärkten, schossen die deutschen Fliegerabwehrkanonen (FLAK) intensives Abwehrfeuer. Von den hoch oben explodierenden Geschossen landeten auch in der Umgebung von Schwennenz scharf gezackte Stahlsplitter. Für manchen Bomber bedeuteten solche Splitter tödliche Gefahr. An manchen Tagen wurden über Stettin 4-5 Bomber abgeschossen. Die verstreuten Splitter waren unter Schülern begehrt. Manche Leute legten sie wie seltene Souvenire aufs Wohnzimmerbuffet. Auf dem Schulhof bekam man für einen solchen Flaksplitter im Tausch eine ordentliche Wurstenstulle.
An einem Spätsommertag 1944, bei den Luftkämpfen mit feindlichen Bombern über Stettin, war ein deutsches Jagdflugzeug getroffen worden, hatte ein Durchschussloch im Rumpf und war auf einem Feld bei der Gärtnerei Schulz, einen Kilometer vor Schwennenz, notgelandet.Die Kanzel war geöffnet, der unverletzte Pilot erklärte, was da oben am Himmel geschehen war. Die Leute lauschten gespannt. 
Schulbeginn war damals zur Osterzeit 1944. Schiefertafeln und Fiebeln gab es. 12 Kinder standen in einem Klassenraum vor ihrer Lehrerin, um sie zu grüßen. Sie rief laut und streng: " Damit ihr es alle gleich richtig lernt, gegrüßt wird hier mit "Heil Hitler!" 
Wegen der herannahenden Ostfront in Richtung Stettin konnten die Schüler ihr erstes Schuljahr nicht beenden. Zum Advent und zu Weihnachten 1944 bereiteten sich alle Menschen auf die Flucht vor. Stettin sollte zur Festung ausgebaut werden. 
Im Winter 1944/1945 intensivierten sich die Bombenangriffe auf Stettin und Pölitz. Die Brände loderten Nacht für Nacht. Man sah den Himmel hinter den Hügeln von Boblin und Ladenthin abends oft rot leuchten. 
Es wurde langsam immer wieder das Wort "Flucht" erwähnt. Im Dorf Schwennenz wurden 2 Panzersperren aufgebaut. Alte Männer übten mit Gewehren und Panzerfäusten, Waffen mit einem dicken Sprengkopf vorn an einem Rohr.Die Schule in Schwennenz ist zum Lazarett geworden. Verwundete Soldaten stiegen aus einem Auto mit einem großen roten Kreuz. Manche wurden getragen. Das nahe Stettin wurde zur Festung erklärt. Es sollte sich bis zum letzten Mann verteidigen gegen die anrückende rote Armee.

Nach langem Zögern von Bürgermeister Wolf erhielten Dorfbewohner Anfang Februar 1945 den Befehl zur Flucht.Ein Pferdewagen brachte Familie Korth mit 2 Koffern und einem Kinderwagen, für den kleinen Hans-Jürgen Korth, nachts zum Bahnhof Grambow.Ein überfüllter Zug fuhr sie dann über Pasewalk und Stralsund nach Lietzow auf Rügen. Zusammen mit etwa 100 Flüchtlingen aus dem Dorf und Umgebung wurden sie ins Hotel "Strandeck"einquartiert, direkt an der Straße vor dem Großen Jasmunder Bodden. Familie Korth musste mit Frau Graumann und ihrem Sohn, ebenfalls aus Schwennenz, ein Zimmer teilen. Sie weinten oft vor Hunger und Durst. Die Stromversorgung war am Ende. Die Frauen raunten sich gruselige Gerüchte über die Russen zu, von Gewalt, Blut, Raub und Vergewaltigung.

Familie Dräger besaß einen wunderschönen Garten und eine Villa am Bobliner Damm. (Hier stöberte ich im Dezember 2020/2021 in den Ruinen, welche voller Bücher waren und noch gefüllte selbst eingeweckte Obstgläser.)
Der alte Dräger war Ingenieur. Die Frau spielte am Klavier, worauf auch Dieter Korth spielen durfte. Mit Malerei gezierte Wände schmückten diese wunderschöne prächtige Villa mit Wintergarten. Sohn Eginhard (der später als älterer Mann allein dort wohnte und von dem ich noch Papiere fand) und Tochter Diethild erzählten von einer großen gezähmten Elster.

Am 1.Juni 1945 wurde der Bauer Rudolph Buth auf seinem Bauernhof von einem russischen Soldaten erschossen, als er sich schützend vor seinen 2 Töchtern stellte. Ein Grabstein auf dem Friedhof erinnert an dieses Datum.

Fallschirmjäger in Schwennenz im Dezember 1944
An einem frühen Winterabend im Dezember 1944 legte sich eine dünne Schneedecke auf Bäume, Wege und das Straßenpflaster. In die abendliche Dorfstille hinein erklang plötzlich ein kräftiger Männergesang , begleitet vom Gleichschritt einer Soldatenabteilung. Mädchen von Müllers, Schmidts und Wolfs stürzten bei Korths in die Stube und riefen: " Erna, Erna , dein Hans ist mit seinen Soldaten hier, zehn Fallschirmjäger, die bekommen jetzt ihr Quartier. Er muss gleich hier sein." Sofort nahm die Mutter ihren Mantel, nahm ihren jungen Dieter Korth an die Hand und sie liefen ins Schneetreiben hinein. Da kam auch schon der Papa und die Eltern Korth lagen sich in den Armen. Der kleine Dieter fragte sich, ob der Vater wohl bleiben würde? Der Vater hatte viele Reißverschlüsse an seiner Uniform.  Nach seiner Fallschirmjägerausbildung im bayrischen Schongau am Lech hatte er einen Kampftrupp zu führen, mit dem sollte er hinter den sowjetischen Linien abspringen, dort östlich von Stettin in Pommern kämpfen. Schon früh am nächsten Morgen sollte der nächste Einsatz losgehen. Er musste also doch wieder los, frühs zum Bahnhof Grambow mit seinem Trupp und von dort zum Flugplatz bei Stettin. Dieses Wiedersehen währte nur wenige Stunden.


Auszug Dieter Korth " Die verborgene Tür "

Am 18. August 1934 , 2 Uhr nachts, wird dem Ehepaar Leusin ein Wunschkind geboren: Brunhilde.  Schwennenz wird an diesem gerade 2 Stunden jungen Sonnabend der 360. Einwohner geschenkt. 




1928
Friedrich Boche Nr.56 - 33ha
Karl Dräger Nr.41 - 36ha
Fritz Gühlke Nr.55 - 24ha
Ewald Käding Nr.19 - 30ha
Karl Käding Nr.58 - 47ha
Karl Rackow Nr.7 - 45ha
Karl Sünram Nr.17 - 22ha
I. Fritz Wendt - 40ha
Karl Wolff Nr.37 - 24ha

Siedlungen der Großbauern 1939
Siedlungen 1939
Siedlung Name Pferde Rinder ges. davon Kühe Schafe Schweine
  Rudolph Buth 11 50 25   80
  Karl Buth 3Fohlen        
  Karl Dräger 6 26 7   6
  Wilhelm Drawer 4 20 5   20
  Joachim Dudy          
  Karl Buth          
             

Einwohner von Schwennenz:
Mack, Toni 01.06.1919 
Dräger, Eginhard 11.06.1933 
Fred Hinze 17.09.1932
Adelheid Mante  29.9.1926
Helga Ruthenberg 01.10.1929
August Prange 16.11.1914
Edelgard Böder 02.12.1941
Doris Reim 7.12.1940
Christa Welk 9.12.1931
Hermann Ruthenberg 12.12.1921
Burkhard Dräger 26.12.1942
Horst Prissing 6.6.1940
Gerda Müller 18.7.1931

Gudrun Lindhorst verstarb 1998 im Alter von nur 38Jahren.
Frieda Müller verstarb 1998 im Alter von 89Jahren.

Thomas und Carmen Manthei feierten am 20.10.2014 ihre Silberhochzeit.



Einiges zu Familie Dräger aus Schwennenz, Bobliner Weg 1:
Da ich im Hause der Familie Dräger war und auf viele historische Aufzeichnungen, Dokumente und Unterlagen gestoßen bin, möchte ich hier einiges bekannt machen, da es zur Heimat gehört.
Lothar Dräger (19.1.1927 in Schwennenz geboren - 9.7.2016 in Potsdam verstorben), Bruder von Eginhard, war ein deutscher Comic- und Romanautor. Er war der "Vater" von den DDR Comicheften "Abrafaxe" und "Mosaik". Er schuf die Abrafaxe zur Jahreswende 1975/1976.
Er war Flakhelfer in Stettin. 

Quelle: http://mosapedia.de/wiki/index.php/Lothar_Dr%C3%A4ger

Der Vater, Wilhelm Dräger war Eisenbahningeneur. 

Eginhard Dräger war ein sehr kluger Kopf. Er war Restaurator, vor allem in Kirchen. Er grub großartige Schätze, kostbare Bodenfunde aus, als Bodendenkmalpfleger.

01741891672